Musenhof Schloss Wildenfels

Schlossgeschichte

Herrschaftszeiten

auf Schloss Wildenfels

Schloss Wildenfels

Hell leuchtet die Fassade von Schloss Wildenfels über den grünen Baumwipfeln. Vor mehr als 800 Jahren wurde hier eine trutzige Mittelalterburg errichtet. Diese entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem eleganten Kleinod des Klassizismus. Seine Blütezeit erreichte das Schloss im 17. und 18. Jahrhundert. In jenen Jahren wurde es zu einem kleinen, aber feinen Musenhof. Seine einzigartigen Kunstschätze können heute wieder entdeckt werden. Die Ausstellungen bieten vielfältige Einblicke in die Geschichte der Herrschaft Wildenfels.

Mit dem Besuch der Schlossanlage betreten Sie geschichtsträchtigen Boden. Einst umgab das heutige Wildenfels ein dichter, urwüchsiger Wald. Raue Pfade führten in Richtung des Erzgebirges. Am Rande der historischen Salzstraßen entstanden Burgen, Siedlungen und Kapellen. Die kleine Spornburg von Wildenfels sicherte eine Etappe des Weges. Ihr Standort war klug gewählt. Durch den hoch emporragenden „wilden Fels“ war sie auf drei Seiten unzugänglich für Feinde. Ihre Gründung geht auf das 12. Jahrhundert zurück.  Die Herren von Wildenfels waren seit jener Zeit ansässig. Die edelfreien Grafen und ihre Verbindung mit der Burg sind im 13. und 14. Jahrhundert durch zahlreiche Urkunden belegt. Die ursprüngliche Anlage war deutlich kleiner als das heutige Schloss. Sie entsprach wahrscheinlich in etwa dem zweiten Schlosshof.

Im Jahr 1602 ging die Herrschaft, mit allen Besitzungen und Rechten, per Erbvertrag an die Grafen zu Solms. Diese bauten die Residenz zu einem modernen Wohnschloss um. Im 17. und 18. Jahrhundert erhielt es sein klassizistisch gesprägtes Aussehen. In den 1720er Jahren wurde nach einem Brand mit der Errichtung des Turmes begonnen, der die Silhouette nach wie vor prägt. Schon früh hielten die Ideale der Aufklärung Einzug auf Schloss Wildenfels. Dies zeigte sich in der zeitgemäßen Ausstattung der gräflichen Gesellschafträume sowie in der Anlage eines Terrassengartens nach englischem Vorbild. Besonders unter Friedrich Magnus I. zu Solms-Wildenfels (1743-1801) und seiner Gattin Caroline Sophie von Leiningen-Hartenburg (1757-1832) wandelte sich das Schloss zu einem lebendigen Musenhof. Maler, Dichter und Gelehrte waren gern gesehene Gäste.

Die Familie der Grafen zu Solms-Wildenfels musste im Oktober 1945 ihren Stammsitz verlassen. Bis die Stadt als neuer Eigentümer feststand, wurden unruhige Zeiten durchlebt. Das Schloss sollte nach Plänen aus den Jahren 1948/49 gesprengt und abgerissen werden. Dies wandten vor allem das Engagement des hiesigen Bürgermeisters und auch das Landesamt für Denkmalpflege ab. In den folgenden Jahren nutzte man Schloss Wildenfels als Wohnheim für Bergarbeiter. Schritt für Schritt wurde das Ensemble einer neuen Nutzung zugeführt. In den 1990er Jahren wurde mit einer grundlegenden Instandhaltung und Restaurierung begonnen. Die ehemaligen Wohn- und Repräsentationsräume der gräflichen Familie sind heute wieder zu besichtigen. Hier haben sich zahlreiche kulturelle Schätze erhalten.

Ich bin überrascht, welch schönes Kleinod ich direkt vor meiner Haustür habe! Nun werde ich meine Familie und meine Freunde mit meiner Begeisterung für das Schloss anstecken.

Nachdem wir von der Restaurierung gelesen haben, zog es uns nach Wildenfels. Wir waren beeindruckt von dem Schloss, mit welcher Eleganz man wieder in die alte Zeit zurück versetzt wird. […] Auch der Markt, die Gassen und die Häuser reihen sich in den schönen Ort ein.